Der Kühler musste nur mit Waschsoda innen gereinigt werden und ein Haltewinkel wieder angelötet werden. Die Wärmetauscher für die Heizung ebenso. Dann alles schön lackieren und Dekals mit dem Behr Logo auf die Heizung aufbringen. Dekals setze ich nach und drucke sie auf Dekalpapier mit einem Laserdrucker auf. Funktioniert prima.
Motor 9/2010
Der Motor ist ein Austauschmotor von 1963. Also schon mit der Kettensteuerung der Nockenwelle. Er müsste laut Vorbesitzer so um 2000 in das Auto eingebaut worden sein.
Läuft auch wunderbar, sollte nichts zu erwarten sein. Doch sprang er zum Schluss nur noch mühsehlig nach ewigem Orgeln an.
Ich habe die Kompression gemessen. Mit 2,1 bis 2,4 bar erstaunlich niedrig. aber gleichmäßig über alle Zylinder. Nach Abnahme de Zylinderkopfs, hat eine überprüfung der Ventilsitze eine saubere Abdichtung ergeben. Dann habe ich die Zylinderlaufbahnen gemessen, alle innerhab der Neutoleranz. Auch das Laufbild auf den Zylindern war gut. Man sah noch die Honspuren.
Also habe ich nach dem Ausbau des Motors die Kolben nach oben herausgezogen. Man bekommt sie zwar nicht ganz raus, aber es reicht für die Kolbenringe.
Fazit: An jedem Kolben mindestens der erste Kompressionsring gebrochen,teilweise auch der zweite, dritte und der Ölabstreifring. Sachen gibts…
Gut das die Laufbahnen heile geblieben sind. Ich bin so bestimmt 5000km herumgefahren!
Darum habe ich neue Kolbenringe und einen Dichtungsatz besorgt.
Da die Pleuellager leichte Riefen hatten, wurden sie gleich mit ausgewechselt.
Nun noch den Motor anhübschen und alles wieder zusamengebaut. Die Zyinderkopfdichtung baue ich wie immer eingestrichen mit Natronwasserglas ein. Den Tip gab mir mal von 20 Jahren ein alter KFZ Meister (noch aus den den Zeiten vor Mechatronikern). Bisher habe ich damit alle noch so undichten Motoren dicht bekommen.
Fahrgestell 10/2010
Das Fahrgestell ist eigentlich 170er typisch unverwüstlich. Hier habe ich vor, es nur neu zu lackieren. Die Hinterachse schmeist aus den Gehäuse ziemlich viel Öl. Laut Werkstatthandbuch sind die mittig geteilten Gehäusehälften auch nur so zusammengefügt. Ich möchte sie zumindest öffnen, die Dichtflächen mit Flüssigdichtung abdichten.
Darum habe ich das Fahrgestell zerlegt, die Hinterachse ausgebaut und erst mal in Arbeitshöhe aufgehängt:
Dreck Schmier und Kleb‘ 1/2011
Durch die Zentralschmierung und die leckende Hinterachse war alles ordentlich eingesaut. Das ist also Restaurieren zum abgewöhnen:
Tagelang mit der Zopfbüste das Fahrgestell und die Technikteile reinigen und dann alles schön mit Owatrol konservieren. Am Fahrgestell musste die Karrosserieaufnahme vorne geschweisst werden, da sich dort Schmutz und somit Rost gesammelt hat.
Dann alles mit Brantho korrux lackiert.
Um für die neuen aggressiven Treibstoffe gerüstet zu sein, habe ich den Tank ebenso aussen mechanisch entlackt und innen mit Ammon Tanksiegel gereinigt. Das ging wirklich gut. Zum aufheizen des Tanks mit den Reinigungs- und Entrostungsflüssigkeiten habe ich einen Campingkocher daruntergestellt. Dann innen versiegelt und aussen schön lackiert.
Da ich die Flüssigkeiten ja noch hatte, konnte ich damit prima alle anderen Teile reinigen und entrosten. Aufgrund der Witterung sind sie mir teileise darin eingefroren!
Die Reinungswirkung ist besonders bei den Aluteilen eindrucksvoll, man darf sie aber nicht darin liegenlassen, sondern nur kurz reinigen und dann abspülen.
Lange habe ich drüber nachgedacht, ob ich die Zentralschmierung restauriere oder durch Schmiernippel ersetze. Für Schmiernippel spricht, dass das Tropfen der Verlustschmierung dann ein Ende hätte. Andererseits wären das ganz schön viele Schmiernippel, die man dann abschmieren müßte, z.T an der Vorderachse blöd zugänglich.
Der Hauptgrund warum ich dann die Zentralschmierung wieder eingebaut habe liegt darin, dass sie technisch sehr interessant ist als Übergang von der Schmiernippel und Ölerzeit hin zu den dauergeschmierten Lagern von heute. Das Tropfen denke ich bekommt man mit entsprechenden Ölen in den Griff. Die Versuche hierzu laufen, sobald es da was gibt, poste ich es hier.
Teilweise waren die Bauteile von der Zinkpest betroffen. Doch es gibt Ersatz, der optisch gleich ist.
Die Hinterachse habe ich komplett erlegt, alle Gehäuse neu mit Flüssigdichtung abgedichtet. Ausserdem gedichtete Radlager eingebaut. Durch die zusätzliche Dichtung im Radlager konnte ich den Zwischenraum zwischen dem alten Dichtungsring und dem Radlager mit Fett füllen. Daneben neue Faltenbälge, Stoßdämpfer und Gummis.
Die Lenkung hat ebenfalls neue Dichtringe bekommen.
Die Vorderachse hat neue Gummis bekommen. Außerdem neue Radbremszylinder, da ich hier die kleinen aus der Hinterachse gefunden habe, die natürlich so keine korrekte Bremskraftverteilung liefern können. Neue Bremsbeläge verstehen sich von selber.
Beim Getriebe habe ich das zentralgeschmierte Ausrücklager gegen ein dauergeschmiertes Lager ersetzt. Es gibt hier einige Lösungen, doch sind auch die dort vorgeschlagenen Lager schwierig zu bekommen. Hier habe daher das Lager gegen ein Standard 61908-2Z (40x62x12) Lager ausgewechselt. Um darauf eine passende Anlagefläche zur erzeugen habe ich einen Ring wie in dieser Zeichnung gedreht. Je nach Material muss der natürlich Oberflächenhart sein. Ich habe es nitrocarborieren lassen.
So nun ist auch der Motor drin, das sieht doch schon mal nach was aus.
Schade dass man davon hinterher so wenig sieht
Jetzt heisst es: Warten auf die lackierte Karosse.
Motorprobelauf (2/2011)
Um die Zeit sich ein wenig zu vertreiben, habe ich schon mal den Kühler montiert um den Motor probelaufen zu lassen. Es musste eine neue Batterie her, da die alte inzwischen platt war. Hier habe ich mich für die Optima Red top entschieden. Die bringt ordentlich oomph!
Bis der Motor dann endlich lief, mussten aber noche einige Fehler behoben werden: Die Benzinpumpe zog Luft und musste nochmal abgedichtet werden. Der Anlasserrotor musste ausgetauscht werden. Die Wasserpumpe leckte und bekam eine neue Dichtung und die Beschlunigerpumpe des Vergasers hatte eine kaputte Membran. Nun läuft er.