Beplankungsarbeiten (9/2009)

Zuerst erfolgte die Beplankung der unteren Türabschnitte. Hier mal als kleine Bilderserie:

Türbeblechung

Tür

Nun folgte die Beblechung der Türen. Die Türblätter wurden entrostet und die unteren 20 cm abgeschnitten. Die waren krumm. Es fand sich darauf 5 mm Zinn und noch mal 10 mm (!) Spachtel.

Hier machte es mehr Sinn, das Blech neu zu machen. Zuerst habe ich die Rundung mit einen Holzhammer in die Form gebracht. Als Unterlage nehme ich einen alten Kokosabtreter, das geht wirklich gut. Dann das Blech mit Falzung punktgeschweißt. Da die Tür eine sehr leichte Rundung hat, hat der Wärmeeintrag doch ausgereicht, dass sich alles verzogen hat. Also nach dem Umbördeln der Kanten musste das Blech in tagelanger Arbeit wieder in Form gedengelt werden. Hierzu hilft ziemlich gut ein sehr großer Escheholzklotz, in den ich die Außenform der Tür eingearbeitet habe.
In den Falz habe ich dann ordentlich Rostschutzfarbe laufen lassen.

Verzinnen

Verzinnen

Außerdem mussten die Kanten der Türen und der Bereich der Winkerschächte neu aufgezinnt werden. Das Türblatt wird gespachtelt werden müssen, da hier jeder Wärmeeintrag wieder neue „Frösche“ im Blech zur Folge hätte.

Der Herbst kam (Winter 2009/2010)

…und es wurde schnell kühler. Bei mir ist das dann so, dass ich mich immer mehr quälen muss, in den kalten Schuppen zu gehen. Folglich nimmt das Tempo ab.
So wurden die Verdecklager und die Sturmstangenlager eingepasst und verschraubt. Hier ist viel Messen nötig, auch schon mal die Seitenscheiben einsetzen und alles überprüfen. Bei mir war die rechte Tür ganze 8 mm kürzer als die linke, das hatte ich beim Rohbau korrigiert. Das auch die eine Scheibe etwas kürzer ist, lässt sich durch Umlöten des Rahmens kompensieren. Man will ordentlich arbeiten, und am Ende tun sich immer neue Baustellen auf…

Innenraum

Den Innenraum habe ich mit Brantho Korrux gespritzt. Das Material ist wirklich gut, so kann man auch mal auf eine Stelle länger draufhalten, was sich in der verwinkelten Spritzwand kaum vermeiden lässt, ohne dass es gleich Läufer gibt.

Dann habe ich die Dämmung wieder eingebracht. Dazu habe ich bei Thermo Hanf Bitumenfilz als Rollenware besorgt. Das entspricht ziemlich genau dem was ich da rausgerupft habe. Darunter gab’s keinen Rost, auch nicht unterhalb der Batterie. Also habe ich das lackierte Blech mit Bitumenkleber eingestrichen ebenso wie den Filz, beides dann schön warm gemacht mit einer Heißluftpistole und fest zusammengedrückt. Das ging ganz gut, an den Stellen über Kopf ist es aber nach 1 Monat wieder abgefallen. Hier werde ich es nun noch mal warm machen müssen. Da das Bitumen nun ausgehärtet ist sollte das dann auch halten. Ich werde darüber berichten.

Kotflügel (4/2010)

Nun folgte das Entlacken und aufarbeiten der Kotflügel. Die hinteren Kotflügel hatten die Lampen vom 220er W187 eingebaut. Eigentlich eine zeitgenössische „Modernisierungsmaßnahme“ (zusammen mit dem orangem Lack). Dennoch bekommt es wieder die Eierleuchten. Die sehen zwar fast so aus wie bei der Limousine, passten aber überhaupt nicht. Hier musste das Gehäuse komplett umgebaut werden. Ein anderer Fuß, und versetzte Bohrungen des Chromdeckels. Nach 9 Stunden war alles wieder im Lot…

Hierzu: Ich freue mich immer über die Autoüberarbeitungen im Fernsehen, die es schaffen eine Totalrenovierung mit einigen Geschmacksentgleisungen innerhalb von 2 Wochen durchzuziehen. Bei mir dauern solche Kleinigkeiten eine Ewigkeit.

Dann die Stellen sauber glattdengeln und verzinnen.

Heck

Die vorderen Kotflügel sind ein besonderes Kapitel, so ein 3-meter Teil auf der Werkbank lässt sich kaum drehen. Hier sind auf den Kotflügeln 12 mm Spachtel, die sich nur bergmännisch abbauen lassen:

Die Kotflügel waren dadrunter reichlich zerknittert. „Schön“ waren auch die aufgesetzte Flicken, unter denen es lustig weiterrostete. Hier habe ich große Teile neu machen müssen, wiederum die Kanten ordentlich umgebördelt und geglättet.

Nebenbei die Webseite neu gestaltet.

Montage (5/2010)

Der zweiten Kotflügel musste auch noch von einigen Aufdoppelungen „befreit“ werden. Hier habe ich die Bleche immer neu gemacht. Gut geht das wenn man sich einen Hartholzklotz mit der Kontour macht in der man das Blech einklopfen kann.

Nachdem nun die Kotflügel fertig waren, habe ich noch die Motorhaube und die Seitenteile davon entlackt. Wie erwartet ohne Probleme, da rostfrei. Für die Montage des Vorderbaus, wurde die Stosstange wieder zusammengeschweisst (Sie wurde mal geteilt damit sie in das Chrombad passte. Nach Rücksprache mit „meinem“ Verchromer kein Problem.).
Es zeigte sich, dass da was nicht passte. Rechts und links waren zu unterschiedlich. Der linke Kotflügel war schmaler, also habe ich den Kotflügel durch einen Streifen vorne 15mm breiter gemacht.

Bei dem Zusammenbau reifte die Entscheidung wieder eine Kühlermaske mit originalem Kurbelloch zu verwenden. Es gibt gute Nachbauten. Doch steht schon im WHB (Werkstatthandbuch) dass alle Blechteile dann angepasst werden müssen und neu lackiert werden. Das ist nicht gelogen…
Es wird auch wieder wärmer. Das Bild „tut nich zur Sache“ war aber zu schön:

Der Heckdeckel ist beim Sandstrahlen reichlich dellig herausgekommen. Der Strahler sagte das noch, doch ich hab es ja selber so gewollt -> Dussel!!! Nach ein paar Tagen war er wieder glatt. Die Unterkante war auch aufgedoppelt. Es knirschte verdächtig darunter, also auch dort Teile des inneren Rahmens neu gemacht und auch die Unterkante aussen neu geformt, stumpf angeschweisst und wieder umgebördelt. Dann innen alles mit Owatrol konverviert. mit einen umgebogenen Pinsel kommt man auch an die Rückseite des Rahmens heran.

Heckdeckel

Danach habe ich alle Teile mit Epoxy Grundierung geschützt. Epoxid ist absolut wasserundurchlässig und damit der beste Schutz und gute Grundlage. Im Bereich der Türfalze wurde ab Werk verzinnt.

Beim verzinnen bildet sich aber Salzsäure, die in Spalte läuft und dort innerhalb Stunden für Rost sorgt. Da dort die Außen- und die Innenbleche aufeinandergenagelt sind, geht dort der Rostschutz vor Originalität. Ich habe hier mit Epoxid Spachtel aus dem Bootsbau gearbeitet.

Den gibt es entweder als Spachtel, der sehr hart wird, sich dann aber ähnlich Zinn mit einer Karosseriefeile gut bearbeiten läßt, oder auch als Ziehspachtel mit starker Füllung, der sich dann leichter ähnlich Polyesterspachtel bearbeiten läßt. Im Gegensatz zu dem aber flexibler ist: Auch nach einigen direkten Hammerschlägen ist die Haftung auf einem Probeblech extrem gut.

Nachtrag: Niemals die Kotflügel so aufstellen wie oben. Da sie so sch… lang sind stören sie sonst immer, daher habe ich mir das angewöhnt.
Ich hatte Sie mal wieder gegen die Falttüren gelehnt, dann ist mir bei Gartenarbeiten ein Balken von aussen dagegen gefallen. Es schepperte im Schauer: Die Kotflügel sind umgefallen und auf die lackierfertige Karosse gefallen!
Nach 2 weiterern Wochen hatte ich dann die Kotflügel und Teile der Karosse wieder ausgebeult, wieder grundiert, und wieder gespachtelt. Nun ist die Karosse beim Lackierer (10/2010).