Nach langer Enthaltsamkeit in der Oldtimerei, juckte es wieder. Mein erstes „Markt“ Heft kaufte ich als der Umschlag noch braun war. Danach kaufte ich mal wieder das eine oder andere Heft. Die beste Frau zu meiner Seite beäugte dies, jedoch ohne Misstrauen. So kam mir eines Tages im August 2008 die Anzeige von einem Mercedes 170 S Cabriolet A auf die Netzhaut. Ihr kennt dies (oh Entschuldigung, aber da wir hier einiges Teilen werden, bleibe ich besser beim Du).

Prolog:

Citroen AC4
Citroen AC4 1929

Meinen ersten Oldie baute ich während des Abiturs 1986 neu auf. Einen Citroen AC 4 Baujahr 1929 mit einer spezial Karrosserie.
Damals als Wrack für 2.000 DM gekauft. Phlegmatisch langsam, aber ein schönes Auto für Ausflüge. Hatte damals schon ein Servobremse. Beim TÜV gab’s immer viel Spass. Da z.B. die Handbremse auf die Kardanwelle wirkte, griff sie ordentlich zu. Als dann dem TÜV Prüfer das Auto vom Prüftstand hüpfte, konnte er einen Haken hinter dem Punkt Handbremse setzten …

Horch 830 BL Pullman 1935

Danach folgte 1991 ein Horch. Er hörte auf den Namen 830Bl Pullmann Limousine, wurde 1935 gebaut. Ich bin der festen Überzeugung, dass es 1991 nicht viele Studenten mit einem Horch gab. Der Wagen hat Nerven gekostet. Das Fahrgestell war fix restauriert. Mich hat die DeDion Achse hinten fasziniert. die Karosse hatte auch alsbald neuen Stand.
Nach dem Diplom rief mich mich die Arbeit nach Kanada und der Horch wurde verschiedenerweise eingelagert. Danach musste ich als Selbsständiger einsehen, dass ich den Wagen nicht in den nächsten Jahren fertigstellen konnte. Also wurde er verkauft. Jetzt gehört er zu Sammlung der Westsächsischen Hochschule Zwickau.

Zurück zum Mercedes: Erst dachte ich: „oh, bestimmt eine Grotte“, ein Telefonat und schneller Besuch in Wattenscheid und es war um mich geschehen. OK ein typischer Blender. Fährt, ist aber strukturell nicht schön. Er gehörte einer reiferen Dame, die damit die letzten Jahre auch mal zum Einkaufen gefahren ist, daher auch mal eine Delle vom Einkaufswagen.
Egal, das Gute daran ist aber, dass man sich erst einmal aneinander gewöhnen kann. Also haben wir wunderbare Ausflüge mit Picknick gemacht, geflucht wenn die Elektrik machte was sie wollte, diese teilweise verbessert, sowie die Lampen wieder verchromt. Mal die Hölzer neu mit Furnier belegt etc.

Im Juni 2008 sind wir noch in die Normandie gefahren:

Dann im Juli ’08 zerlegt:

Meine Herren, was geht das fix! Trotz ordentlicher Dokumentation, ist immer wieder erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit sich doch so ein Auto zerlegen lässt.