Holzbasis (12/2009)

A-Säule

Dann haben wir die Karosse wieder auf das Fahrgestell gehoben (12 Hände) und verschraubt.
Es folgten die Holzarbeiten. Hierzu gibt es drei Varianten: Entweder zum Stellmacher geben, oder ein Holzsatz kaufen, anpassen und einbauen oder doch alles von Hand bauen. Da ich Holzarbeiten sehr mag, habe ich mich für die dritte Variante entschieden.

Da das Auto scheinbar schon ab Werk reichlich schief ist, habe ich mir beim Aufbauen eine Leine als Mittelinie 3 m über dem Wagen gespannt. An der hängt ein Lot, welches man von vorne nach hinten schieben kann. Ab der B-Säule konnte ich symmetrisch aufbauen, die A-Säule/Spritzwand habe ich aber nicht zerlegt. Beide Bereiche sind ab Werk fast 1 cm zueinander versetzt, das konnte also nicht gerader werden. Hier muss man immer das Holz anpassen, somit hilft einem ein Bausatz auch nicht wesentlich weiter.

Zum Holz: Ich habe 2 Eschebohlen à 3m, 80mm stark, 10 Jahre im freien luftgetrocknet von einem Sägewerk alter Schule gekauft. Das ist Gold wert! Beim Aufschneiden verzieht sich nichts, im Holz sind keine Spannungen mehr, also auch eine gute Chance dass die Hölzer gerade bleiben.
Esche ist als Hartholz schon reichlich schwierig zu bearbeiten, beim ersten Zusägen konnte mir ein Freund mit einer sehr seriösen Bandsäge weiterhelfen. Den Rest habe ich dann mit E-Hobel, Oberfräse, Beitel und Bandschleifer bearbeitet.
Tip: Mit einer Fiberscheibe auf einer Flex lassen sich komplexe Flächen sehr schnell bearbeiten.

Zuerst habe ich A-und B-Säule nach den vorhandenen Mustern gebaut, eingebaut und dann die Türschwelle dazwischen gebaut. Hierzu hatte ich kein Muster, da alles weggegammelt war, also konnte ich nur nach Fotos und den vorhandenen Einstiegsblechen arbeiten. Alles ordentlich verzapft, dort wo es ans Blech geschraubt wurde mit PU satt eingestrichen, und dann alles mit Owatrol konserviert. Beim Einpassen ist es wesentlich, schon alle Chrombleche mit einzupassen, um hier optimale Spaltverläufe zu erzielen.
Hiernach folgte die Beplankung der unteren Türabschnitte.

Noch mehr Holz

Es folgte das Bauen der Türrahmen. An den Hölzern ist fast keine gerade Kante, da war viel Messen angesagt.
Dann folgte das Probeweise Einbauen der Blechstreben der Tür incl. Schloss. Alle Langlöcher mittig verschraubt. Und die Tür ging zu!
Das ist ein Gefühl!! Ich bin zu meiner Frau und sagte: „Nenn mich Präzisionsgott!“ Vielleicht etwas übertrieben, aber diese Erlebnisse sind es, die das Basteln so erfüllend machen.
Dann konnte die Holzeinfassung der Rücksitzbank eingebaut werden. Hier hatte ich Glück, da ich mir ein Holz gesucht hatte, was genau die Maserung in der benötigten Krümmung hatte.

Das Sperrholz ist AW100 wasserfest verleimtes Sperrholz. Die unteren Sturmstangenlager sind da noch nicht fest. Danach habe ich dann in die verschraubten Verdecklager das Verdeckgestell eingesetzt und mit den Zapfen in den Windschutzscheibenrahmen ausgerichtet. Da stellte sich heraus dass die unteren Sturmstangenlager weiter nach vorne versetzt werden mussten.

Einbau der Rücksitzbank

Die Rücksitzbank ist beim Cabrio auch ein mittragendes Teil, welches die unteren Sturmstangenlager nach unten hin abstützt. Es ist also wichtig dass es schön stabil gebaut ist. Bei dem Wagen waren die Teile aus sehr bröseligem Spanholz gebaut. Also alles neu aus AW 100 verleimten Sperrholz gebaut. Lediglich ein Abdeckholz hinter der Rücksitzbank war noch aus dem ursprünglichen Sperrholz. Das war zwar an den Seiten aufgegangen, ich habe es aber wieder neu verleimt und wieder verwendet.

Beim Einbau der Rücksitzbank muss man darauf achten, dass die hochklappte Sitzfläche auch komplett aufgepolstert noch genau in die Vertiefung passt. Ich habe erst die Bank gebaut, die Rohteile passten prima, dann habe ich die Rücksitzbank aufgepolstert, und nun fehlen mir 1 cm. Da werde ich noch mal ran müssen.